Das Programm trägt den Namen des ehemaligen US-Botschafters in Deutschland und Federal Reserve Board Chairman, Arthur F. Burns. Mit dem Fellowship erhalten jedes Jahr zwanzig Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Kanada und den USA die Möglichkeit, im Rahmen eines Arbeitsstipendiums, berufliche und persönliche Erfahrungen im Gastland zu gewinnen. Die Stipendiat:innen arbeiten mindestens zwei Monate in einer Gastredaktion ihrer Wahl und haben gleichzeitig die Möglichkeit, als Korrespondent:innen für ihre Heimatmedien zu berichten. So gewinnnen sie einen intensiven Eindruck von Politik, Wirtschaft und Kultur sowie vom gesellschaftlichen Leben und journalistischen Tagesgeschäft des Gastlandes.
Das Programm wurde 1988 gegründet, um das Verständnis deutscher Journalist:innen von den USA und den transatlantischen Beziehungen zu stärken. Seit 1990 ist es ein Austauschprogramm zwischen beiden Staaten. 2013 wurde das Programm um kanadische Journalist:innen erweitert.
Die deutschen Stipendiat:innen des Arthur F. Burns-Programms erhalten von den IJP eine einmalige Zahlung von 4.000 Euro, kanadische und US-amerikanische Stipendiat:innen erhalten 5.500 $. Darin sind jeweils die Kosten für den Atlantikflug enthalten. Der Betrag soll zudem Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft im Gastland größtenteils decken. Ein gewisser Eigenbeitrag der Stipendiat:innen wird erwartet. Eine Vergütung der Arbeit vor Ort ist nicht vorgesehen.
Deutsche Bewerber:innen senden den IJP einen ausführlichen tabellarischen Lebenslauf in deutscher oder englischer Sprache, ein Passbild, ein kurzes Motivationsschreiben inklusive der journalistischen Pläne im Gastland sowie ein journalistisches Gutachten, ausgestellt von der Ressortleitung oder Chefredaktion. Das Gutachten soll die Bewerbung als journalistischer Tätigkeitsnachweis unterstützen und gleichzeitig die Beurlaubung für das Stipendium sicherstellen.
Kanadische und US-amerikanische Bewerber:innen wenden sich bitte an die rechts angegebene Programmadresse beim International Center for Journalists in Washington D.C..
Über 600 Journalistinnen und Journalisten aus mehr als 60 verschiedenen deutschen und US-amerikanischen Medien haben seit 1988 am Arthur F. Burns-Programm teilgenommen. Aus diesem Alumni-Kreis heraus haben sich viele berufliche Verbindungen und Freundschaften entwickelt. Die IJP fördern den Kontakt der Ehemaligen durch den Burns-Newsletter, regelmäßige Veranstaltungen und vor allem dem jährlichen Arthur F. Burns Dinner in Berlin.
Jedes Jahr im Juni spricht ein Ehrengast zu Grundsatzfragen der transatlantischen Beziehungen. So 1997 Dr. Klaus Kinkel, früherer Bundesaußenminister, 1998 Dr. Otto Graf Lambsdorff, früherer Bundesminister für Wirtschaft und FDP-Vorsitzender, 1999 Dr. Javier Solana, früherer NATO-Generalsekretär, 2000 Dr. Lothar Späth, früherer Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Vorstandsvorsitzender der Jenoptik AG, Jena, 2001 Dr. Ron Sommer, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG, 2002 Daniel R. Coats, US-Botschafter und früherer US-Senator aus Indiana, 2003 Dr. Henry Kissinger, früherer US-Außenminister, 2004 Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inneren, MdB, früherer Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU, 2005 Ottoy Schily, MdB, früherer Bundesminister des Inneren, 2006 Haim Saban, Medienunternehmer Sat1Pro7, und 2007 Lars Krückeberg, Thomas Willemeit & Wolfram Putz, Partner, Graft. 2008 sprach der Deutsche UN-Botschafter Thomas Matussek, im Jahr 2009 war der Gastredner Robert Zeolik, Vorstand der Weltbank. Im Juni 2010 sprach der polnische Aussenminister Sirotski, gefolgt vom ehemaligen deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier. Im Juni 2013 folgte Aussenminister Guido Westerwelle und 2014 sprach die Bundesministerin für Verteidigung, Ursula von der Leyen. Pavlo Klimkin, der Außenminister der Ukraine war im Sommer 2015 der Gastredner. Im Juni 2016 war der Kanadische Verteidigungsminister, Harjit Singh Sajjan, Ehrengast des Dinners. Im Sommer 2018 sprach der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer SE, Mathias Döpfner, als Gastredner des Burns Dinners.
Ein zweites, informelles Treffen im Herbst sowie regionale Treffen tragen ebenfalls zur Stärkung des Alumni-Netzwerks bei.
2004 fand das erste amerikanische Burns Dinner in New York mit Dr. Henry Kissinger statt. Weitere Gastredner waren u.a. die frühere Außenministerin Dr. Madeleine Albright, der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer und NATO-Generalsekretär Javier Solana.
Die Abendessen in den USA finden jeweils im Februar statt. Im Jahr 2011 gab es das erste Westküsten-Dinner in San Francisco.
Die IJP arbeiten in den USA bei der Platzierung der deutschen Stipendiat:innen mit führenden überregionalen und regionalen Rundfunkanstalten und Printmedien zusammen.
Hier eine Auswahl der deutschen Partnermedien: Aachener Nachrichten, Associated Press, Bayerischer Rundfunk, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, BZ, Deutsche Welle, DPA, Focus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Handelsblatt, Lübecker Nachrichten, Mitteldeutscher Rundfunk, Münchner Merkur, Reuters World Service, SAT.1, Sächsische Zeitung, Sender Freies Berlin, Der Stern, Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, die tageszeitung (taz), Die Welt, ZDF, Zeit Online, etc.
Das Programm steht unter der Schirmherrschaft der amtierenden Boschafter der teilnehmenden Länder, derzeit:
Amy Gutmann, Botschafterin USA in Deutschland
Emily Haber, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in den USA
Sabine Sparwasser, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kanada
Organisationspartner in den USA ist das gemeinnützige International Center for Journalistsin Washington. Entsprechend dem deutschen Kuratorium der IJP wurde zur Unterstützung des Programms auch ein US-Kuratorium mit Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft berufen. Langjähriger Vorsitzender bis 1999 war der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Burt, heute steht ihm Marcus W. Brauchli, ehemaliger Chefredakteur der Washington Post und des Wall Street Journal, vor.
Wie jedes der einzelnen IJP-Programme ist auch das Arthur F. Burns Fellowship Jahr für Jahr auf die Unterstützung in ideeller und finanzieller Form durch staatliche und private Partner angewiesen.
Die Internationalen Journalisten-Programme und die Kuratorien in Deutschland und den USA danken den folgenden Unternehmen und verantwortlichen Vertretern, dass sie das Arthur F. Burns Fellowship großzügig unterstützt und damit erst möglich gemacht haben: